Das Beste und Meiste aus der Balkonfläche herausholen

Mit der immer weiter fortschreitenden Verstädterung Deutschlands sind leider viele von uns mittlerweile nicht mehr damit gesegnet, einen eigenen Garten zu besitzen – und für viele bleibt für den Eigenanbau von frischem Obst und Gemüse nur der Balkon oder eine Terrasse; und der kommt mit seinen ganz eigenen Problemen. Platz, Sonneneinstrahlung und Logistik, um nur drei von ihnen zu nennen. Aber das soll nicht heißen, dass gute heimische Bioprodukte nicht trotzdem machbar sind. Wir verraten, wie die Probleme eines Balkongartens mit wenig (oder ein bisschen mehr, aber dafür selbstgemacht) Aufwand der Vergangenheit angehören und mehr Zeit für den Anbau und die Pflege der Saat ermöglichen und eine grüne, energiespendende Oasis schaffen.

Wenn es an Breite fehlt – geh in die Höhe!

Der durchschnittliche Balkon ist nicht gerade groß – mit etwa 2 bis 2,5 Meter Länge und etwas über einem Meter Tiefe muss die Bodenfläche gut genutzt werden – und das macht man am besten, indem man direkt in die Vertikale geht. Stapelbare Blumentöpfe, Hängekästen und Blumenampeln sowie an den Wänden installierte Rankengitter und Spaliere sorgen dafür, dass der Boden möglichst frei bleibt und Ranken- und Kletterpflanzen bestens gedeihen. Wandregale erzeugen zusätzlich die Illusion von mehr Dimension nach oben – was dem Balkon selbst noch etwas Größe verleiht. Etwas flexiblere Pflanzentaschen funktionieren besonders gut für kleinere Gewächse wie Kräuter, die nicht besonders tief Wurzeln schlagen müssen. Das meiste Zubehör kann direkt in der Gartenabteilung des nächsten Baumarktes gefunden werden, aber wer ein bisschen handwerkliches Geschick besitzt, kann eine Handvoll Gänge weitergehen und mithilfe von Filz und Nähmaschine, Estrichgitter und Bolzenschneider oder Makramee-Garn und Fingerspitzengefühl wesentlich frugaler und individueller und auf die Größe des Balkons zugeschnittene Konstrukte kreieren.

Alternative Kompostmethoden

Ein Balkon hat keinen Platz für einen Kompost. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass auf teuren gekauften Dünger zurückgegriffen werden muss, wenn es alternative Methoden des Recyclings gibt – auch auf kleinstem Raum. Besonders zu empfehlen ist die sogenannte Wurmkiste – die ist genau das, was sie vermuten lässt. Eine Holzkiste, in der mehrere hundert heimische Würmer unseren Bioabfall aus der Küche direkt zu wahnsinnig fruchtbarem Humus verarbeiten; geruchlos, leise und zuverlässig. Bokashi-Sets sind ebenfalls für die Verwendung im Haus konstruiert und auch ein kleiner Behälter für Komposttee ist eine gute Alternative.

Wer Sorge hat, dass die Bewässerung Schwierigkeiten bereiten könnte, dem ist mit dem Bohren von kleinen Löchern und dem Befüllen von Kieselsteinen unterhalb der Erde gleich geholfen. Solange alle Behälter in irgendeiner Form die Möglichkeit haben, überschüssiges Wasser abzulassen, gibt es nichts zu befürchten.

Achte auf die Ausrichtung des Balkons

Wie auch im Garten selbst muss auch auf dem Balkon beachtet werden, wie viel Sonnenlicht und Schatten an den einzelnen verfügbaren Plätzen zur Verfügung steht. Vor allem in der engeren Innenstadt kann es schnell passieren, dass der Balkon nicht genügend Sonnenstunden zusammenbekommt, um das Lieblingsgemüse anzubauen. Die meisten Kräuter benötigen an die acht Stunden Sonne pro Tag (vor allem mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Thymian) – aber Gewächse wie Petersilie, Minze und Schnittlauch präferieren es eher schattig. Wer das gegenteilige Problem hat – zu viel Sonne! – kann mit Schirm oder Markise aushelfen und selbst regulieren.

Aber keine Sorge – auch wer einen größtenteils schattigen Balkon besitzt, hat noch immer eine große Auswahl an leckeren Gemüsesorten. Brokkoli, Blumen- und Grünkohl, sowie Bohnen und Erbsen lieben beispielsweise den Halbschatten; ebenso wie Feld- und Schnittsalat, sowie Spinat. Kräuter wie Melisse, Kresse oder Waldmeister beispielsweise benötigen sogar Vollschatten. Wer seinen Balkon allerdings direkt nach Norden ausgerichtet findet und sich im Dauerschatten befindet, der kann sich immerhin noch an Fungi und etwas Feldsalat probieren.

Wer mehr Informationen zu einzelnen Gemüse- und Kräutersorten möchte, der findet hier im Blog bereits so einiges an Videomaterial und Inspiration. Viel Spaß beim Stöbern!

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