Marder im Garten
Hat man einen Marder im Garten, ist es gar nicht so einfach, ihn wieder loszuwerden. Zunächst stellt sich hierbei jedoch die Frage, warum man ihn eigentlich aus dem Garten vertreiben möchte. Ist ein Marder denn gefährlich oder eventuell gar nützlich? Diesen Fragen möchten wir mit diesem Beitrag auf den Grund gehen und dabei auch einige Tipps und Tricks nennen, wie man den Marder vertreiben kann.
Woran erkennt man einen Marder im Garten?
Wie andere Wildtiere, so erkennt man den Marder auch zumeist an seinen Hinterlassenschaften. So sind es nicht selten Kotspuren, die den Marder als Eindringling im Garten identifizieren. Da Marderkot gerne mit Fuchskot oder Katzenkot verwechselt wird, ist es teilweise doch etwas einfacher, herauszufinden, wer sein Unwesen im Garten treibt, wenn man die eine oder andere Spur in Form eines Pfotenabdrucks findet. Auch akustisch haben geübte Ohren die Chance, herauszufinden, ob eine Katze oder ein Marder im Garten herumschleichen. Sich zankende Marder klingen ähnlich wie Katzen, nur dass ihr Geschrei noch etwas schriller als das der Katzen ist.
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Was lockt den Marder an?
Der Marder, das eint ihn mit Waschbären, liebt es, auf der Suche nach Essensresten, in Mülltonnen herumzuwühlen. So ist die leichteste Marderabwehr das Abriegeln von Mülltonnen. Müllsäcke haben ebenfalls nichts im Garten zu suchen. Wer dies berücksichtigt, hat bereits einen großen Schritt in Richtung Marderfreien Garten gemacht. Müll ist jedoch nicht das einzige Lockmittel für Marder. Hohe Bäume und dichte Büsche liebt der Marder. So ruht er sich nur zu gerne im Geäst aus und sucht dabei das ein oder andere Vogelnest auf. Hohe Bäume mit dichtem Geäst bieten dem Marder Schutz und parallel auch die Chance auf Beute, denn ein wichtiger Grund, weshalb Gartenbesitzer zumeist nicht erfreut über einen Marder im Garten sind, ist die Tatsache, dass Marder unter anderem kleinen Vögeln auflauern und auch deren Eier nicht verschmähen. Mit einem Zaun wird man den Marder nicht davon abhalten können, in den Garten zu gelangen, denn zu geschickt ist der Marder, wenn es um Klettern geht. Ferner ist der Marder ein Meister des Aufspürens von Schlupflöchern.
Ein Marder ist sehr wohl auch nützlich
Ein Marder ist jedoch besser als sein Ruf, denn er hat auch gute Seiten. So gehören nicht nur Vögel zu seinen Beutetieren. Marder sind Allesfresser und so stehen auch Mäuse und Ratten auf dem Speiseplan des Marders. Leider sind das auch schon die so ziemlich einzigen Vorteile der Marder im Garten, denn die Schäden, die sie im Garten und an Haus und Auto hinterlassen, dürften überwiegen.
Weshalb man einen Marder im Garten loswerden möchte
Wie so oft, wenn Mensch auf Wildtier trifft, sind Probleme vorprogrammiert. Dies gilt auch für den Marder im Garten. Hier nun einige Gründe, weshalb nicht wenige, den Marder aus dem Garten vertreiben möchten:
Marderkot im Garten
Ein Problem ist sicherlich Marderkot, der nicht nur lästig im Gemüsebeet oder gar auf dem Dachboden sein kann. So kann der Kontakt mit Marderkot auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben und Krankheiten übertragen. So sollte man beim Entfernen vom Marderkot stets Handschuhe tragen und Kontakt vermeiden.
Gefahr für Singvögel und deren Nachwuchs
Marder fressen so ziemlich alles, was ihnen vor die Schnauze kommt. So ernährt sich ein Marder eben auch von Vögeln und deren Eiern. Ein Graus für Gartenbesitzer. Doch sind Vögel im Garten nicht die einzige Beute für den Marder, der auch als Hühner und Gänsekiller seinem Ruf gerecht wird. Wer also Hühner hält, sollte unbedingt dafür sorgen, dass diese Mardersicher untergebracht sind.
Fiese Gerüche und Aas
Nicht selten erkennt man den Marder wegen fieser Gerüche und Aas. Der Marder ist ein absoluter Einzelgänger und sehr territorial. So wird er fleissig markieren, um sein Revier zu markieren. Dies bedeutet fiese Gerüche und auch Geräusche, wenn sich nachts zwei Rüden um ein Revier streiten. Herumliegendes Aas ist ebenfalls ein typisches Marderzeichen.
Der Marder, Auto und Dachboden
Das vielleicht größte Problem ist die Beißwut des Marders. Die jährlichen Schäden durch den Marderbisse sind gigantisch. Marder mögen keine freien Flächen, während Autos ihnen in der Stadt einen geeigneten Schutz bieten. Dasselbe gilt für Ställe oder den Dachboden. Auch hier lässt sich der Marder nur zu gerne nieder. Im Auto sind es vor allem Schläuche und Kunstoffteile, die der Marder gerne anknabbert. Dies zum Teil mit verheerenden Folgen. Erwischt der Marder einen Kühlwasserschlauch, hat dies natürlich drastische Folgen für den Motor. Leider sind Schäden durch Marder nur selten durch die KFZ Versicherung abgedeckt, so dass der Marder hier zu einer großen Belastung für den jeweiligen Geldbeutel werden kann. Auch auf dem Dachboden kann der Marder große Schäden anrichten. So führen Isolierungsschäden durch Marder häufig zu Schimmelbildung mit teilweise verheerenden Folgen.
Was tun gegen Marder im Garten und Haus?
Das Haus ist einfacher Mardersicher zu machen als der Garten. So sollte man dem Marder die Einstiegsmöglichkeiten nehmen. Bäume, die über das Hauten, Regenrinnen und andere Schlupflöcher sollten geprüft und abgesichert werden. Ferner sollte man darauf achten, dass die Mülltonnen gut verriegelt sind und kein Müll offen herumliegt. Eine sehr gute Marderabwehr stellen Haustiere dar. So hat ein Marder Angst vor Hund und Katze und schon der Geruch wird ihn abschrecken. Im Garten wird man mit Zäunen und anderen Abwehrmitteln wenig erfolgt haben. Hilfreich können jedoch Marderabwehrsysteme sein, die zumeist auf Ultraschall basieren. Wer einen Marder auf dem Dachboden hat, kann mit laufender, konstanter Musik dem Marder auf die Nerven gehen, der sehr geräuschempfindlich ist.
Den Marder zu töten ist im übrigen aus tierschutzrechtlichen Gründen keine Option und auch das Einfangen durch Lebendfallen mit anschließender Umsiedlung ist kritisch zu betrachten, denn ein neuer Marder könnte rasch an die Stelle des umgesiedelten Marders treten. Wer dennoch auf eine Lebendfalle setzen möchte, findet hier eine bebilderte Anleitung für den Marderfallenbau.
Im Handel gibt es ferner auch spezielle Mardersprays. Doch ist bei der Auswahl eines geeigneten Marder Sprays zu bedenken, dass es bei empfindlichem Lack am Auto, eher unterhalb der Frontschürze angewendet werden sollte.
Weitere Informationen zur Marderabwehr auch hier.