Ein Wintergarten ist ein herrlicher Ort, um zu entspannen: Drinnen und doch irgendwie draußen ist man in diesem gläsernen Zimmer. Damit man sich im Wintergarten der Natur noch näher fühlt, sollten passende Pflanzen nicht fehlen. Welche Pflanzen sich im gerahmten Garten so richtig wohlfühlen, erfährst du hier.
Welche Arten von Wintergärten gibt es?
Bei den Wintergärten kann je nach Temperatur- und Heizungsverhältnissen zwischen drei Arten unterschieden werden:
- Kalter Wintergarten
- Temperierter Wintergarten
- Warmer Wintergarten
Nicht alle drei Arten eignen sich auch für alle Pflanzen. Schließlich gibt es Pflanzen, die es lieber warm mögen, und andere, die durchaus Kälte vertragen. Doch worin unterscheiden sich nun die drei Arten des Wintergartens?
- In einem kalten Wintergarten wird nicht geheizt. Hier reguliert sich die Temperatur selbst – das heißt, es ist immer so warm oder kalt wie draußen. Im Winter kann es hier zu Minusgraden kommen, im Sommer durchaus zu tropischen Temperaturen von 40 bis 50 °C. Als Unterkategorie des kalten Wintergartens gilt der frostfreie Wintergarten: Hier sorgt ein sogenannter Frostwächter dafür, dass die Temperaturen nie unter den Gefrierpunkt fallen.
- In einem temperierten Wintergarten wird mäßig geheizt, anregende Infrarotstrahlung kann hier punktuell für zusätzliche Wärme sorgen. Außerdem werden Beschattungselemente und Wärmeschutzglas eingebaut. Die Temperaturen hier drin können durchaus als gemäßigt bezeichnet werden: Im Winter herrschen um die 10 °C, im Sommer zwischen 25 und 30 °C.
- Der warme Wintergarten bietet, wie der Name schon verrät, stets angenehm warme Temperaturen. Es wird rund ums Jahr geheizt. Im Zusammenspiel mit Schattierungen und Wärmeschutzglas können hier immer konstante Temperaturen gewährleistet werden.
Welche Pflanzen eignen sich für welchen Wintergarten?
Da stellt sich nur die Frage, welche Pflanzen denn in welchen Wintergarten passen. Schließlich könnten Pflanzen in ihren Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterschiedlicher nicht sein. Wir stellen dir nun jeweils zwei Pflanzenarten für jeden Wintergarten-Typen vor. So findest du bestimmt die passende Begrünung, egal, welche Art von Wintergarten du hast.
#1 Zitronenbaum
Zitrusgewächse wie der Zitronenbaum sehen nicht nur besonders hübsch aus. Sie liefern auch köstliche Früchte und gedeihen an kühlen bis kalten Orten bestens – sie sind also wie gemacht für den kalten Wintergarten. Wichtig ist nur, dass kein Frost aufkommt. Dafür solltest du einen elektrischen Frostwächter einsetzen, der deinen kalten zu einem frostfreien Wintergarten macht.
Alternativ kannst du auch auf Infrarotstrahlung setzen, die deine Pflanzen im Wintergarten zusätzlich vor Frost schützt.
Abbildung: Was ist Infrarotstrahlung? (Quelle: heatness.de)
Ein wenig Schattierung tut dem Zitronenbäumchen ebenfalls gut. So kannst du übermäßigen Blattverlust vermeiden. Regelmäßiges Gießen beugt Austrocknung der Wurzeln vor – diese sollten nie ganz trocken sein.
#2 Kaktus
Der Kaktus ist ein besonders genügsamer Gast im Wintergarten. Er braucht lediglich Schutz vor Regen und Nässe – den er im Wintergarten ohnehin genießt. Ansonsten kannst du den Kaktus in deinem kalten Wintergarten ruhig Kaktus sein lassen – er kommt, sofern es sich um eine winterharte Sorte handelt, mit Kälte und Minusgraden sehr gut zurecht.
#3 Eukalyptus
Eukalyptus ist ein Genuss auf allen Ebenen: Er sieht dank seiner silbrig-grünen Blätter nicht nur schön aus, sondern verströmt außerdem einen wunderbaren Duft. In einem temperierten Wintergarten mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C fühlt er sich besonders wohl. Er mag helle Standorte und sollte regelmäßig bewässert werden.
#4 Passionsblume
Die Passionsblume sorgt für den künstlerischen Touch in deinem temperierten Wintergarten: Die verspielten Blüten in verschiedenen Farbtönen von Weiß bis Rot bezaubern dich ganz bestimmt. Wenn du ihr einen hellen Standort sicherst und sie mit einer Rankhilfe unterstützt, blüht und gedeiht die Passionsblume prächtig in deinem Wintergarten. Im Sommer sollte sie täglich, im Winter nur sehr sparsam gegossen werden.
Tipp: Die Passionsblume als Heilmittel kann gegen diverse Beschwerden eingesetzt werden.
#5 Tomate
Die Tomate ist eine Übergangssorte, die sich sowohl im temperierten als auch im warmen Wintergarten wohlfühlt. Noch besser fühlt sich die Tomate aber im warmen Wintergarten: Hier herrschen kuschelige 25°C, was die Tomate besonders gern mag. Die Pflanze, die eigentlich einjährig ist, kann indoor überwintern und somit länger als ein Jahr halten. Ein heller Standort sowie viel Wasser im Sommer und wenig im Winter machen der Tomate ihren Aufenthalt im Wintergarten besonders angenehm.
Die kontrollierte Umgebung eines Wintergartens schützt die Pflanzen vor extremen Wetterbedingungen wie Frost, starkem Regen oder übermäßiger Hitze, was den Anbau nicht nur in den warmen Sommermonaten, sondern auch in der kälteren Jahreszeit ermöglicht. Dies ist nur ein Grund, weshalb Tomaten im Wintergarten so beliebt sind.
Die richtige Vorbereitung der Tomaten im Wintergarten
Bevor man mit dem Tomatenanbau im Wintergarten beginnt, sollte man sicherstellen, dass die Grundvoraussetzungen erfüllt sind. Tomaten benötigen viel Licht, mindestens acht Stunden Sonnenlicht pro Tag. Daher ist es wichtig, den Wintergarten an einem sonnigen Standort zu errichten oder mit künstlicher Beleuchtung wie LED-Wachstumslampen auszustatten, insbesondere in den dunkleren Wintermonaten.
Darüber hinaus sollte die Temperatur im Wintergarten konstant zwischen 18 und 25 Grad Celsius liegen. Diese Bedingungen können mit Heizsystemen und Lüftungen geregelt werden, um Schwankungen zu vermeiden, die das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen könnten.
Auswahl der richtigen Sorten
Nicht alle Tomatensorten eignen sich gleichermaßen für den Anbau im Wintergarten. Kompakte und buschige Sorten wie Cocktail- oder Cherrytomaten sind besonders gut geeignet, da sie weniger Platz beanspruchen und in Töpfen oder Pflanzkübeln hervorragend gedeihen.
Auch determinate Sorten, die ihre Wuchshöhe begrenzen, sind ideal, da sie keine zu großen Stützen oder Rankhilfen benötigen. Wer dennoch größere Sorten wie Fleischtomaten anbauen möchte, sollte ausreichend Platz und stabile Rankhilfen einplanen.
Pflanzung und Pflege der Tomaten
Tomatenpflanzen gedeihen am besten in hochwertiger, nährstoffreicher Erde. Eine Mischung aus Kompost, Gartenerde und etwas Sand sorgt für die ideale Grundlage. Die Pflanzen sollten in ausreichend großen Töpfen kultiviert werden, um ein gesundes Wurzelwachstum zu ermöglichen.
Regelmäßiges Gießen ist essenziell, allerdings darf keine Staunässe entstehen, da dies Wurzelfäule verursachen kann. Gleichzeitig sollte man auf eine gute Luftzirkulation achten, um Pilzkrankheiten wie Mehltau oder die Kraut- und Braunfäule zu vermeiden.
Die Düngung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle für den Erfolg des Tomatenanbaus im Wintergarten. Ein spezieller Tomatendünger, der reich an Kalium und Phosphor ist, unterstützt die Pflanzen bei der Bildung kräftiger Früchte.
Die Düngung sollte alle zwei bis drei Wochen erfolgen, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen. Ein weiterer wichtiger Pflegeschritt ist das regelmäßige Entfernen von Seitentrieben, das sogenannte Ausgeizen, um die Energie der Pflanze auf das Wachstum der Früchte zu konzentrieren.
Vorteile des Wintergartenanbaus
Ein wesentlicher Vorteil des Tomatenanbaus im Wintergarten ist die Verlängerung der Erntesaison. Selbst im Winter können frische, aromatische Tomaten geerntet werden, was nicht nur den Speiseplan bereichert, sondern auch die Abhängigkeit von gekauften Treibhaustomaten reduziert. Zudem bietet der Wintergarten Schutz vor Schädlingen wie Schnecken oder Blattläusen, die im Freilandanbau oft ein Problem darstellen.
Mit der richtigen Planung und Pflege können Tomaten auch außerhalb der normalen Gartensaison im Wintergarten gedeihen. Die Investition in eine solche Anbaumöglichkeit zahlt sich nicht nur durch die Qualität der Früchte aus, sondern auch durch die Freude, das ganze Jahr über eine reiche Ernte genießen zu können.
#6 Orchidee
Die Orchidee ist sicherlich eine der beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Das erscheint angesichts ihrer hohen Ansprüche fast erstaunlich. Doch ihre Schönheit rechtfertigt das Mehr an Arbeit. Das Tolle an der Orchidee: Im warmen Wintergarten fühlt sich die anmutige Blume genauso wohl wie in jedem „richtigen“ Zimmer. Wichtig sind ein heller, nicht zu sonniger Standort sowie ausreichend Wasser. Am besten wird die Pflanze einmal pro Woche gegossen.
Den Wintergarten mit Pflanzen aufhübschen leicht gemacht
Wie gut, dass es so viele verschiedene Pflanzenarten gibt, die alle jeweils unterschiedliche Temperatur-, Licht- und Bewässerungsverhältnisse brauchen. So ist für jede Art von Wintergarten garantiert die richtige Pflanzensorte dabei. Lass dich von unseren Tipps inspirieren und begrüne deinen Indoor-Garten mit der passenden Vegetation.